Lanny BARNES (USA)
Olympische Künstlerin – Malerei, Zeichnen: Pyeongchang 2018
Lanny Barnes ist eine ehemalige US-amerikanische Biathletin, die 2006, 2010 und 2014 an den Olympischen Spielen teilnahm.
2006 in Turin trat sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Tracy an. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver
erzielte Lanny mit der US-amerikanischen Mannschaft seit 16 Jahren das beste Ergebnis für ihr Land. Die beiden Schwestern gingen in die Geschichte der Spiele ein und wurden weltweit als Vorbilder betrachtet, als Tracy ihren Platz im Team USA für die Olympischen Spiele in Sochi 2014 ihrer Schwester Lanny überließ.
Für ihr selbstloses Handeln und Demonstrieren des olympischen Geistes wurden Tracy im Nachhinein der International Fair Play der UNESCO und der Inspiration Award des Nationalen Olympischen Komitees der USA verliehen.
Lanny begann schon in sehr jungen Jahren mit dem Zeichnen und Malen.
Thema ihrer Kunst ist vor allem die Tierwelt, die sie mit Kohle anfertigt. Doch auch Stillleben gehören unter anderem zu ihrem Portfolio. Inspirieren lässt sie sich von der Welt, die sie umgibt, in der der Sport natürlich eine große Rolle spielt. Kunst war schon immer eine große Leidenschaft von Lanny. Ihr gelang es, ihr künstlerisches Talent neben dem anspruchsvollen Training für die Olympischen Spiele zu pflegen und weiterzuentwickeln. Sie wird ihrer Karriere als Künstlerin weiterhin nachgehen und hofft, eines Tages ihre eigene Galerie zu eröffnen.
Entdecken Sie ihre Kunst auf ihrer Website:
Fragen und Antworten
Sie wurden vom IOC eingeladen, als olympische Künstlerin an einem Projekt in Pyeongchang 2018 teilzunehmen. Sie waren also das erste Mal nicht als Athletin bei den Spielen dabei. Wie war das für Sie?
Als Künstlerin an den Spielen teilzunehmen statt als Athletin, war schon eine völlig andere Erfahrung. Ich verspürte aber genauso viel Begeisterung, Spannung und Energie wie bei den Spielen zuvor, bei denen ich als Wettkämpferin antrat. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist eine Quelle der Inspiration und wird es immer bleiben. Es war einer der schönsten Erfahrungen meines ganzen Lebens. Dieses Projekt für olympische Kunst gab mir das Gefühl, als würde ich mich für die Menschen auf der ganzen Welt einsetzen und die olympischen Werte fördern.
Fiel die Reaktion der Athleten auf diese Kunstinitiative Ihrer Meinung nach positiv aus?
Es hatte den Anschein, als wären alle anwesenden Athleten von diesem Projekt hellauf begeistert gewesen. Der Großteil der Olympioniken sagte, dass sie es für eine ausgezeichnete Idee hielten. Manche hätten sogar gern früher davon erfahren, um einen Ort zu haben, an dem sie sich während der Spiele ohne Druck oder Stress in einer entspannten, angenehmen Atmosphäre selbst ausdrücken können. Es war wirklich großartig, diese ganzen Athleten aus der ganzen Welt zusammen malen zu sehen. Alle lachten und genossen diese Erfahrung.
Wird dieses Projekt Ihre Wahrnehmung von olympischer Kunst ändern?
Dieses Projekt hat meine Vorstellung von olympischer Kunst wirklich verändert. Ich hatte Kunst und Sport schon immer für universelle Sprachen gehalten. Doch erst durch das Kunstprojekt, das wir in Pyeongchang 2018 umgesetzt haben, wurde es mir tatsächlich vor Augen geführt. Athleten aus 39 verschiedenen Ländern machten mit und wir mussten nicht dieselbe Sprache sprechen können, um uns zu verstehen. Es war wirklich wunderbar zu sehen, wie so viele Athleten und Personen mit so unterschiedlichen Herkünften und Lebensgeschichten während dieses Projekts die olympischen Werte teilten.
Glauben Sie, dass die Kunst nach diesem Projekt nun einen festen Platz bei den Olympischen Spiele haben wird? Und im olympischen Dorf?
Auf jeden Fall. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt bei allen künftigen Spielen und vor allem in den olympischen Dörfern seinen Platz haben wird. Die Kunst zeigt bereits eine starke Präsenz bei den Spielen, zum Beispiel bei der Eröffnungs- und Abschlussfeier, aber auch in Form von Ausstellungen und Aufführungen während der Spiele. Zudem schlägt dieses Projekt eine Brücke zwischen Sport und Kunst. Und zwar auf eine Art und Weise, die uns dabei unterstützt, die olympischen Werte zu fördern.
Welcher Moment wird Ihnen immer im Gedächtnis bleiben? Welchen werden Sie niemals vergessen?
Zwei japanische Mannschaftkolleginnen kamen zum Malen und arbeiteten zusammen an einer der Leinwände. Als sie eintrafen, weinte die eine der beiden noch, da sie zuvor wohl nicht gut in einem Wettkampf abgeschnitten hatte. Doch sowie sie ihr Gemälde fertig hatten, lachten sie und lagen sich in den Armen. Für einen Athleten sind solche Momente unbezahlbar. Gerade erst eine derartige Enttäuschung erlebt zu haben und dies in eine neue, positive Erfahrung umzuwandeln – genau darum geht es bei den olympischen Werten.
Was sind Ihre bedeutendsten Erkenntnisse?
Es ist schon ein völlig anderes Gefühl, eine olympische Künstlerin für das IOC als eine Wettkampfteilnehmerin zu sein. Aber es ist genauso aufregend und versprüht die gleiche Energie. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist eine Quelle der Inspiration und wird es immer bleiben. Es war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Als Athletin bin ich für meine Familie und mein Land gelaufen. Bei dem Projekt für olympische Kunst hatte ich das Gefühl, als würde ich mich für die ganze Welt einsetzen und den Athleten helfen, aus welchem Land sie auch kommen mögen, die bestmögliche Erfahrung zu machen und die olympischen Werte zu fördern.
Lernen Sie die Künstler kennen
Die olympischen Künstler in Pyeongchang 2018