Annabel EYRES (GBR)
Olympische Künstlerin – Scherenschnitt und Collage: Paris 2024
Annabels Großvater spielte Rugby für England, und schon als kleines Mädchen wollte Annabel für ihr Land antreten, aber es dauerte eine Weile, bis sie die richtige Sportart für sich gefunden hatte. Während ihres Studiums begann sie mit dem Rudern und war sofort begeistert, als sie zum ersten Mal in einem Boot saß. Ein Jahr später ruderte Annabel für Oxford im Boat Race und wurde Mitglied des britischen Kaders. Von 1987 bis 1992 gehörte sie dem Team Großbritannien an.
Annabel Eyres besuchte von 1984-1988 das Pembroke College an der Universität Oxford. Sie studierte Bildende Kunst an der Ruskin School und spezialisierte sich auf figurative Malerei und Druckgrafik.
Um ihre internationale Ruderkarriere zu finanzieren, gründete Annabel zusammen mit zwei Sportkolleginnen eine T-Shirt-Design-Firma, die inzwischen die meisten britischen Ruderveranstaltungen mit Merchandising-Artikeln beliefert. Annabel nutzte ihre traditionellen Fähigkeiten im Malen, Zeichnen und Drucken, um Grafikdesignerin zu werden.
Annabels aktuelle Arbeiten sind immer noch eine Erinnerung an ihre Zeit als Designerin. Sie bleibt eine weitgehend figurative Künstlerin und interessiert sich vor allem für die Darstellung der menschlichen Gestalt in Bewegung mit minimalen Linien. Ihre jüngsten Arbeiten sind von Eadweard Muybridge (1830-1904) inspiriert, einem britischen Fotografen, dessen Lebenswerk der Fotografie von Menschen und Tieren in Bewegung gewidmet war.
Annabel rudert, schwimmt und macht Yoga. Dies alles sind Sportarten, die in ihren Arbeiten dargestellt sind. Sie hat zahlreiche Ausstellungen organisiert und unterrichtet Kunst für verschiedene Altersgruppen.
KÜNSTLERISCHES PROJEKT
Rudern, 2024
Schwimmen, 2024
Reiten, 2024
Rennen, 2024
Surfen, 2024
Breaking, 2024
Rudern, 2024
Das Surfen, 2024
Fragen und Antworten
Welche Parallelen gibt es Ihrer Meinung nach zwischen Sport und Kunst?
Kunst und Sport haben viele Gemeinsamkeiten, wenn es um den Prozess geht, der notwendig ist, um eine sportliche Spitzenleistung oder ein großes Kunstwerk zu schaffen. Sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch Athletinnen und Athleten sind am erfolgreichsten, wenn sie einen Zustand müheloser Höchstleistung erreichen, den Sportler als „Flow-Zustand“ bezeichnen. Aber auch Künstler kennen diesen entspannten mentalen Zustand, in dem ihre Kreativität ihr volles Potenzial entfaltet. Sowohl der Spitzensport als auch die Kunst sind Disziplinen, die harte Arbeit erfordern, aber auch einen mentalen Ansatz, der über das alltägliche Bewusstsein hinausgeht.
Inwiefern sind diese Betätigungsfelder wichtig für Sie?
Ich habe das Privileg, mit zwei Talenten geboren worden zu sein: mit der Fähigkeit zum Zeichnen und mit einem athletischen Körper und Geist. Diese Eigenschaften wurden mir in die Wiege gelegt, aber sie sind nur ein Teil des Weges zu einer „Karriere“ als Künstlerin und Athletin. Ich habe festgestellt, dass es einfacher ist, als Athletin erfolgreich zu sein. Je härter man arbeitet, desto besser ist die Leistung. Es gibt nur wenige „Trainingspfade“ und im Allgemeinen folgen die meisten Athletinnen und Athleten einer ähnlichen Methodik. Die Kunst stellt aufgrund ihres subjektiven Charakters und der zahlreichen Verbesserungsmöglichkeiten eine größere Herausforderung dar. Manche führen in Sackgassen, andere wiederum öffnen kreative Türen. Es ist wunderbar, dass ich im Alter, wenn mein Körper seine besten Jahre hinter sich hat, noch mehr meiner Kreativität nachgehen kann.
Was bedeutet es für Sie persönlich, Olympionike zu sein – wie definiert dieser Status Ihre Einstellung zum Leben und wie Sie sich selbst und die Welt sehen?
Lernen Sie die Künstler kennen
Olympische Künstler bei den Spielen von Paris 2024