Hannah WILKINSON (NZL)

Olympische Künstlerin – Digitale Kunst, Tattoo-Motive, Tusche, Graffiti: Tokyo 2020, Olympic Esports Week 2023

Picture of Hannah Wilkinson
Hannah Wilkinson © Jenny Chuang

Vorhang 1 Natura non constristatur (Die Natur ist nicht traurig)

Die sich hoch auftürmende Welle in diesem Bild symbolisiert den Beginn der Coronapandemie. Rechts daneben geht die Sonne über Japan auf, dem Gastgeberland der Olympischen Spiele 2020. Und ganz rechts bereitet sich ein aus der Antike kommender Diskuswerfer auf einen Wurf vor. Er verkörpert das olympische Motto: Schneller, höher, weiter. Es ist das Fundament der Olympische Spiele. Der Anfang ihrer Evolution. Eine Pandemie mag den Ablauf der Spiele verändert haben, aber diese Werte sind tief verwurzelt und unverrückbar. © Hannah Wilkinson
Hannah Wilkinson's artworks
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Vorhang 2 Aut viam inveniam aut faciam („Entweder ich finde einen Weg oder ich baue einen“)

Ein Athlet der antiken Spiele sprintet in das Bild und verkörpert erneut das olympische Motto: Schneller, höher, weiter. Die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers und die Widerstandskraft bilden das Fundament der Olympischen Spiele. Der Läufer stellt sich der ihm bevorstehenden Herausforderung in Form der unerwarteten Coronawelle. Die Sonne erhebt sich im Hintergrund über Japan. Sie wartet ab und fragt sich, was wohl geschehen wird. Die Widerstandskraft wird auf die Probe gestellt werden, doch sie ist einer der grundlegenden Werte, fest verankert und unverrückbar. © Hannah Wilkinson

Vorhang 3 Fortis in arduis (Stärke in schwierigen Zeiten)

Das zentrale Motiv ist eine Gewichtheberin. Die Spiele haben sich weiterentwickelt, sind offener und inklusiver geworden. Frauen dürfen nun auf höchstem sportlichen Niveau gegeneinander antreten und neue Sportarten werden aufgenommen. Zwei Koikarpfen bewegen sich hinter der Gewichtheberin. Sie symbolisieren das Durchhaltevermögen angesichts schwieriger Umstände, den Widerstand gegen die Strömung des Wassers und der Welle – namens Corona, die uns unerwartet überrollte. Die Koikarpfen befinden sich hinter der Athletin und erinnern sie daran, stets hart zu arbeiten und niemals aufzugeben, um Erfolg zu haben. © Hannah Wilkinson
Hannah Wilkinson's artworks
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Vorhang 4 Coniunctis viribus (Mit vereinten Kräften)

Das zentrale Thema ist eine Fußballerin in Aktion. Die Spiele haben sich noch ein Stück weiterentwickelt. Teil des Programms sind nun auch Disziplinen, die nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit darstellen, sondern auch die Schönheit einer Sportart unterstreichen, wie der Fußball. Der mythische japanische Drachen umkreist die Fußballspielerin. Er symbolisiert die Stärke und bringt Glück, Wohlstand und Balance, während wir uns von den Folgen der Coronapandemie erholen. Nach schwierigen Zeiten muss zu Balance und Struktur zurückgefunden werden. © Hannah Wilkinson

Vorhang 5 Ad meliora (Zu besseren Dingen)

Ein Surfer im Zentrum des Bildes. Die Entwicklung der Olympischen Spiele geht weiter und neue Disziplinen werden eingeführt, wie das Surfen. Die dynamische und flexible Natur der Spiele ist eine Quelle der Inspiration, da dort alle Athleten ihr Können vor einem Weltpublikum unter Beweis stellen dürfen. Die Kirschblüten fangen an den Rändern des Bildes langsam an zu blühen und läuten den Frühling ein – die Zeit des Neuanfangs nach den Schrecken der Pandemie. © Hannah Wilkinson
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Vorhang 6 Ex duris gloria (Aus Bedrängnis wächst Ruhm)

Im Mittelpunkt steht eine Skateboarderin, die die Evolution und Inklusionsbemühungen der Spiele widerspiegelt. Sie demonstriert die Diversität, zu der der Mensch in außergewöhnlichen und unterhaltsamen Sportarten in der Lage ist. Die Skateboarderin hält das Olympische Feuer in ihrer Hand. Diese einzigartige Tradition symbolisiert die Kontinuität zwischen den Spielen der Antike und den Spielen der Neuzeit. Die Kirschblüten stehen jetzt in voller Blüte und die Athleten finden in Solidarität zusammen, um die Herausforderungen der Pandemie gemeinsam zu meistern und ihre Resilienz in einem ungewöhnlichen Kampf zu zelebrieren. © Hannah Wilkinson

Fragen und Antworten

Was bedeutet es für Sie, eine Olympionikin ?
Eine Olympionikin zu sein, ist eine riesengroße Ehre, denn es bedeutet, dass ich das höchste Level in meiner Sportart, dem Fußball, erreicht habe. Eine Olympionikin zu sein, definiert meine Herangehensweise. Ich weiß, dass ich in allen Aspekten des Lebens mein Bestes geben muss. Das schließt meine Beziehungen, mein Studium und mein künstlerisches Schaffen ein. Als Olympionikin sehe ich mich als eine Person, die in allen Bereichen ihr Bestes gibt und hoffe, dass ich andere inspirieren kann, dasselbe zu tun.
Wenn von „olympischer Kultur“ die Rede ist, was bedeutet das für Sie? Wie erklärt man der Öffentlichkeit, dass die Olympischen Spiele mehr sind als ein sportlicher Wettbewerb?
Die olympische Kultur lässt sich nicht nur mit dem Streben nach sportlicher Höchstleistung definieren. Sie demonstriert den Stolz, sein Land zu repräsentieren, und die Bedeutung von Solidarität und Einheit zwischen den Kulturen der Welt.
Wenn Sie die Zeit zurückdrehen und sich als Kind einen Rat geben könnten, wie würde der lauten?
Sei immer authentisch und ehrlich. Höre nicht auf diejenigen, die an dir zweifeln, und lasse dich niemals von dem abbringen, was du dir vorgenommen hast.
Gibt es Parallelen zwischen Ihren Ansätzen in der Kunst und im Sport? Oder finden Sie, dass diese beiden Disziplinen völlig andere Facetten Ihres Charakters zum Vorschein bringen bzw. gebracht haben?
Den Erfolg in meiner Kunst und in meinem Sport habe ich dank meiner Leidenschaft, die in diesen Disziplinen ein riesiger Motivator ist. Durch sie fühle ich mich lebendig und weiß, dass ich das mache, was für mich bestimmt ist. Das Athletendasein kann belastend sein. Der Druck schleicht sich ein und kann auch mal zu groß werden. Wenn das eintritt, ist die Kunst mein Rückzugsort, an dem ich meine Balance wiederfinden kann.
Art of painting

DIE OLYMPISCHEN KÜNSTLER

Die olympischen Künstler sind sowohl Olympioniken als auch Künstler.